Um sich kompetent entscheiden zu können, braucht es genügend Vorwissen zu den Vor- und Nachteilen bestimmter Methoden, der Funktionsweise bestimmter Techniken oder den Unterschieden verschiedener Lösungen. In unserem Bereich Know-how stellen wir entsprechende Wissensartikel vor, die als Diskussionsgrundlage für spezielle Themen dienen können. Sollten Sie tiefere Fragen oder Beratungsbedarf zu unseren Themen haben, dann zögern Sie nicht und melden Sie sich einfach bei uns.
In manchen Situationen bieten sich Spezial-Cloud-Lösungen und Micro-Services für die Lösung von Teilbereichen einer Webseite an. Nicht selten kommt der Impuls über die Fachabteilung, eine Drittplattform einzubinden. Da im Vorfeld vielleicht schon viel Zeit in das entsprechende Projekt und Abstimmungen geflossen ist, will man sich dann evtl. bei der technischen Integration Zeit sparen und steckt nicht mehr viel Energie in die richtige Integrations-Abstimmung. Als Grund werden dann schnell mal die Kosten und Zeit genannt. Aber was verschenke ich, wenn ich im letzten Schritt nicht mehr genug Augenmerk auf die richtige Integrationsmethode richte? Oder wurde vielleicht sogar unwissend bereits dem falschen Partner zugesagt?
Wir vergleichen die zwei gängigsten Integrationsmethoden "IFrame", also das Einsetzen eines HTML-Schnippsels, und die nahtlose Integration per Schnittstelle als Datenimport.
Zu Anfang muss man noch unterscheiden, zwischen reinen Funktions-/Auskunfts-Integrationen, wie einem Routenplaner oder Wetter-Widget, oder einer Datenintegration wie einer Hotelbuchung, einem Kalender oder einem Stellenportal.
Wir beziehen uns in diesem Vergleich auf die größeren Daten-Integrationen.
Projektschritt / Funktion
IFrame
Schnittstelle
Ersteinrichtung
Einfach möglich. Es muss meist nur ein vorgefertigtes Code-Snippet eingefügt werden.
Abstimmung der Schnittstellenbeschreibung durch CMS-Betreuer und Drittanbieter. Im besten Fall liegt bereits eine Schnittstellenbeschreibung vor. Vereinbarung von Zeitfenstern bzw. Prüfintervallen. Ggf. Programmierung von Erweiterungen.
Datenschutz
Muss aktiv vom Nutzer bestätigt werden. Zuvor ist nichts von den integrierten Daten sichtbar. IP und Browserdaten werden zum Drittanbieter übertragen.
Es werden keine Daten des Anwenders übertragen. Integration ist aus Sicht des Datenschutzes unkritisch.
Ausgabe und Suchfunktion
Wird vom Drittanbieter geliefert. Ist wie dort vorgesehen.
Muss entsprechend erstellt werden und kann mehr oder weniger Funktionen als die Suche des Drittanbieters enthalten.
CI Design Integration
Kann ggf. von Anbieter angepasst werden. Meist sind nur Farben und Logo anpassbar und das Design ist nur ähnlich dem der Hauptseite.
Wird bei professioneller Integration automatisch im Design der Webseite ausgegeben.
Automatische Erweiterung
Funktionen werden zentral vom Drittanbieter erweitert.
Erweiterungen (z. B. neue Felder) müssen ggf. ergänzt werden. Es ist wichtig, dass der Drittanbieter eine professionelle, rückwärtskompatible Schnittstellenverwaltung bietet.
SEO Effekt
Nicht vorhanden. Inhalte sind beim Drittanbieter und tragen nicht zur Sichtbarkeit der eigenen Seite bei.
Die eigene Seite wird durch die integrierten Inhalte auffindbar und erweitert.
Vernetzung auf Unterseiten
Nein. Der IFrame kann meist nur an einer Stelle sinnvoll eingebunden werden.
Ja. Zum Beispiel können Stellenanzeigen bei der entsprechenden Abteilung ausgegeben werden, Veranstaltungen beim Veranstalter oder Gastgeber als Veranstalter genutzt werden.
Volltextsuche
Nein. Die Daten sind nicht im Suchindex der Seite enthalten. Der Anwender muss den Menüpunkt finden, um an die Daten heranzukommen.
Die integrierten Elemente sind auch über die Volltextsuche auffindbar. Somit wird es für mehr Anwender möglich auf die Inhalte zuzugreifen.
Teilen möglich
Nein, nicht direkt. Da die URL auf der IFrame-Seite gleich bleibt. Evtl. werden vom Drittanbieter extra Share-Buttons angeboten. Bei einem Rücksprung bleibt man dann jedoch komplett beim Drittanbieter. Typischerweise ohne Menü und Suchfunktion.
Teilen der URL über alle Kanäle und auch Email, WhatsApp wie gewohnt möglich. Einfach die integrierten Funktionen von Handy/Browser nutzen.
Manuelle Daten ergänzen
Nein, nur die beim Anbieter können angezeigt werden.
Durch getrennte Ablagestrukturen können importierte Daten und manuelle Ergänzungen verwaltet werden.
Fazit
Beide Methoden haben Ihre Vorteile und Ihre Berechtigung. Es ist wichtig, dass die Themen SEO, Datenschutz und Integration von den entsprechenden Verantwortlichen mit bewertet werden. Oft sieht die Fachabteilung nur den Vorteil der schnellen Integration und ist mit den strategischen Internetthemen nicht in Tiefe vertraut.
Nicht essenziell wichtige, nur ergänzende Funktionen können weiterhin, unter Berücksichtigung eines Consent-Managers direkt in eine Seite per IFrame eingebunden werden.
Sobald es um Datenstrukturen geht, die SEO-relevant sind oder mit bestehenden Daten verlinkt werden sollten, ist eine Schnittstelle die richtige Wahl.
Datenschutz first. Wenn man vorbildlich mit dem Thema Datenschutz umgehen will, dann fällt die Wahl auf jeden Fall auf eine Integration per Schnittstelle. Nur so wird sichergestellt, dass so wenig wie möglich Daten bei Dritten verarbeitet werden. Erst bei Anfragen oder Suchen kommt es zu einem Datenaustausch. Das reine Stöbern in den Daten wird nicht übertragen.
Achten Sie bei der Auswahl ihrer Zusatztools auf vorhandenen Schnittstellen. XML, CSV oder API sind gängige Methoden, die eine Datenintegration zulassen.
Wer mit dem Thema Internationalisierung noch keine Berührungspunkte hatte, dem ist vielleicht nicht bewusst, welche Fallstricke bei einem mehrsprachigen Onlineauftritt auf ihn warten.
Die klassische Vorgehensweise war lange Zeit:
Hauptsprache Deutsch fertigstellen
Dem Übersetzer die gesammelten Texte als Dokument (Word) zukommen lassen
Sonstige Übersetzungs-Schnipsel, wie Button Beschriftungen oder Formularfeld-Namen, im Dokument ergänzen
Rücksprachen und Korrekturläufe innerhalb der Übersetzung
Übersetzte Version in die Website einpflegen
Übersetzungs-Textschnipsel der Buttons etc. vom Programmierer einpflegen lassen
alternativ ohne den Umweg über ein Dokument:
Hauptsprache Deutsch fertigstellen.
Schulung des Übersetzers in der CMS Bedienung
Dem Übersetzer Zugriff auf das CMS geben
Texte vom Übersetzer erfassen lassen
Liste mit Übersetzungs-Schnipsel, wie Button Beschriftungen oder Formularfeld-Namen, vom Übersetzer erstellen lassen
Übersetzungs-Textschnipsel der Buttons etc. vom Programmierer einpflegen lassen
Abschließend wurde dann die zusätzliche Sprache zwei und drei fertiggestellt. Damit hat aber die Reise eigentlich erst begonnen.
Das Aktuell-Halten einer internationalen Seite ist dann nämlich die größere Herausforderung.
Welche Ursprungstexte wurden seit der Übersetzung verändert?
Welche neuen Texte wurden zwischenzeitlich ergänzt?
Hat ein Importeur einen spannenden Artikel in seiner Sprache geschrieben, den man zurück nach Deutsch übersetzen sollte?
Wurden alle neuen Produkte bereits übersetzt? Etc.
Zusätzlich ergeben sich noch Probleme mit den firmenspezifischen Wörtern und mit Fachbegriffen aus der Branche. Meistens weiß nur ein Übersetzer oder ein Übersetzungsbüro, wie das internationale Unternehmenswörterbuch genau lautet. Das Knowhow wurde vielleicht sogar über viele Projekte aufgebaut.
Welche spezifischen Begriffe werden wie in welchem Kontext übersetzt?
Wie lautet ein Satz in einem ähnlichen Zusammenhang?
Diese typischen Schritte stellen wir nun einfach in Vergleich mit der Vorgehensweise gegenüber Weblate
Projektschritt / Funktion
Klassische manuelle Übersetzung
Übersetzung mit Weblate Integration
Fertigstellung Hauptsprache
Um den Überblick zu behalten, wartet man ab, bis die Hauptsprache übersetzt ist.
Jeder Übersetzer kann sofort parallel bereits fertig gestellte Texte und Textschnipsel übersetzen. Die Übersetzung kann, wenn nötig, leicht zeitversetzt parallel erfolgen.
Bereitstellen der Inhalte
Je nach System kann es hier notwendig sein, alle Seiten manuell durchzugehen und alle Inhalte zu kopieren. Dieser Vorgang ist fehleranfällig.
Nicht notwendig. Der Übersetzer erhält Zugriff auf Weblate und kann jeden Text einzeln übersetzen.
Exportieren der Beschriftungen
Texte müssen extra vom Programmierer zur Verfügung gestellt werden.
Das CMS wird bereits so mit Weblate verbunden, dass Beschriftungen ebenfalls als übersetzbare Texte im System landen
Schulung Oberfläche
Der Übersetzer kann auf das jeweilige CMS eingelernt werden. Es besteht eine Chance, dass er das System evtl. schon kennt. Muss sich aber in spezifisches Design und Gestaltungsregeln einarbeiten.
Die Weblate Oberfläche ist auf das Wesentliche reduziert, was zum Übersetzen benötigt wird.
Freigabe Workflow
Die Texte müssen gelesen, markiert und zurück an den Übersetzer gesendet werden.
Es besteht die Möglichkeit, einen Freigabe-Workflow an jedem Element im Weblate System vorzunehmen. Auch Kommentieren ist am Element möglich.
Einpflegen der Inhalte
Alle Inhalte müssen manuell erfasst und ggf. auch gestaltet werden.
Alle strukturieren Inhalte werden vollautomatisch nach der Freigabe in das CMS System übertragen und können dort veröffentlicht werden.
Bereitstellung von Änderungen
Aus einem lebenden System die Änderungen zur Verfügung zu stellen, ist fast nicht realisierbar. Es können sich z. B. Inhaltsseiten, Produkte geändert haben, oder es sind neue News, FAQs hinzugekommen. Dies alles zu überblicken, ist ein großer paralleler Verwaltungsakt oder man setzt sich in bestimmten Zeitabständen hin und vergleicht grob alle Daten.
In der Praxis scheitern viele internationale Projekte ohne ein Übersetzungsmanagement an dieser Stelle.
Infos über geänderte und neue Informationen stehen quasi auf Knopfdruck zur Verfügung.
Erkennen internationalen Ergänzungen
Auch auf Seite der ausländischen Inhaltslieferanten kann es neue Inhalte geben, die sich lohnen, zurück in die Hauptsprache zu übersetzen. Hier muss ebenfalls kommuniziert, verwaltet oder verglichen werden.
Neue Inhalte in den Fremdsprachen sind mit Weblate ebenfalls einfach einsehbar.
Schnittstellen
Jedes weitere System ist auch nur wieder per manuellen Export integrierbar.
Weblate kann grundsätzlich auch an weitere externe Übersetzungssysteme wie SDL Trados per XML angeschlossen werden. Die Inhalte bleiben aber weiterhin direkt mit dem CMS gekoppelt und der Datenaustausch erfolgt über Weblate.
Wissensmanagement
Das Wissen über unternehmenseigene Übersetzungskonventionen verbleibt bei den Hauptübersetzern, die von Anfang dabei waren, und geht ohne sie verloren.
Weblate bietet ein praktisches Glossar, in dem alle Standards für Begriffe und Stil festgehalten werden können. So führt ein Ausfall oder Wechsel der bisherigen Übersetzer nicht zu einem Know-How-Verlust.
Nutzung alternativer Übersetzer
Einem weiteren Übersetzer können oft nur die fertigen Ergebnisse der letzten Übersetzungen übergeben werden. Die Kommunikation, mit der es zum Ergebnis kam, ist in privaten E-Mails verteilt.
Oft ist dies ein Grund, warum eine Erweiterung um mehr oder neue Übersetzer scheitert. Es geht nicht darum wer gerade Zeit hat, sondern wer es am besten kann.
Da der ganze Übersetzungsprozess und alle Inhalte und Kommentare jederzeit einsehbar sind, ist es auch möglich, z. B. bei Ressourcenengpässen weitere Übersetzer mitzuintegrieren.
Weitere Vorteile
Übersetzung weiterer Medien über eine Oberfläche
Web-to-Print
Print-Unterlagen
Fazit
Beide Methoden zu vergleichen, ist fast nicht mehr möglich. Eine lebendige Marke kommt um ein Übersetzungsmanagement nicht mehr herum. Deshalb bieten wir Ihnen auch Weblate als Integration für Ihre Webseite an, damit Sie Ihren modernen Internationalisierungsprozess angehen können.