Wer mit dem Thema Internationalisierung noch keine Berührungspunkte hatte, dem ist vielleicht nicht bewusst, welche Fallstricke bei einem mehrsprachigen Onlineauftritt auf ihn warten.
Die klassische Vorgehensweise war lange Zeit:
Hauptsprache Deutsch fertigstellen
Dem Übersetzer die gesammelten Texte als Dokument (Word) zukommen lassen
Sonstige Übersetzungs-Schnipsel, wie Button Beschriftungen oder Formularfeld-Namen, im Dokument ergänzen
Rücksprachen und Korrekturläufe innerhalb der Übersetzung
Übersetzte Version in die Website einpflegen
Übersetzungs-Textschnipsel der Buttons etc. vom Programmierer einpflegen lassen
alternativ ohne den Umweg über ein Dokument:
Hauptsprache Deutsch fertigstellen.
Schulung des Übersetzers in der CMS Bedienung
Dem Übersetzer Zugriff auf das CMS geben
Texte vom Übersetzer erfassen lassen
Liste mit Übersetzungs-Schnipsel, wie Button Beschriftungen oder Formularfeld-Namen, vom Übersetzer erstellen lassen
Übersetzungs-Textschnipsel der Buttons etc. vom Programmierer einpflegen lassen
Abschließend wurde dann die zusätzliche Sprache zwei und drei fertiggestellt. Damit hat aber die Reise eigentlich erst begonnen.
Das Aktuell-Halten einer internationalen Seite ist dann nämlich die größere Herausforderung.
Welche Ursprungstexte wurden seit der Übersetzung verändert?
Welche neuen Texte wurden zwischenzeitlich ergänzt?
Hat ein Importeur einen spannenden Artikel in seiner Sprache geschrieben, den man zurück nach Deutsch übersetzen sollte?
Wurden alle neuen Produkte bereits übersetzt? Etc.
Zusätzlich ergeben sich noch Probleme mit den firmenspezifischen Wörtern und mit Fachbegriffen aus der Branche. Meistens weiß nur ein Übersetzer oder ein Übersetzungsbüro, wie das internationale Unternehmenswörterbuch genau lautet. Das Knowhow wurde vielleicht sogar über viele Projekte aufgebaut.
Welche spezifischen Begriffe werden wie in welchem Kontext übersetzt?
Wie lautet ein Satz in einem ähnlichen Zusammenhang?
Diese typischen Schritte stellen wir nun einfach in Vergleich mit der Vorgehensweise gegenüber Weblate
Projektschritt / Funktion
Klassische manuelle Übersetzung
Übersetzung mit Weblate Integration
Fertigstellung Hauptsprache
Um den Überblick zu behalten, wartet man ab, bis die Hauptsprache übersetzt ist.
Jeder Übersetzer kann sofort parallel bereits fertig gestellte Texte und Textschnipsel übersetzen. Die Übersetzung kann, wenn nötig, leicht zeitversetzt parallel erfolgen.
Bereitstellen der Inhalte
Je nach System kann es hier notwendig sein, alle Seiten manuell durchzugehen und alle Inhalte zu kopieren. Dieser Vorgang ist fehleranfällig.
Nicht notwendig. Der Übersetzer erhält Zugriff auf Weblate und kann jeden Text einzeln übersetzen.
Exportieren der Beschriftungen
Texte müssen extra vom Programmierer zur Verfügung gestellt werden.
Das CMS wird bereits so mit Weblate verbunden, dass Beschriftungen ebenfalls als übersetzbare Texte im System landen
Schulung Oberfläche
Der Übersetzer kann auf das jeweilige CMS eingelernt werden. Es besteht eine Chance, dass er das System evtl. schon kennt. Muss sich aber in spezifisches Design und Gestaltungsregeln einarbeiten.
Die Weblate Oberfläche ist auf das Wesentliche reduziert, was zum Übersetzen benötigt wird.
Freigabe Workflow
Die Texte müssen gelesen, markiert und zurück an den Übersetzer gesendet werden.
Es besteht die Möglichkeit, einen Freigabe-Workflow an jedem Element im Weblate System vorzunehmen. Auch Kommentieren ist am Element möglich.
Einpflegen der Inhalte
Alle Inhalte müssen manuell erfasst und ggf. auch gestaltet werden.
Alle strukturieren Inhalte werden vollautomatisch nach der Freigabe in das CMS System übertragen und können dort veröffentlicht werden.
Bereitstellung von Änderungen
Aus einem lebenden System die Änderungen zur Verfügung zu stellen, ist fast nicht realisierbar. Es können sich z. B. Inhaltsseiten, Produkte geändert haben, oder es sind neue News, FAQs hinzugekommen. Dies alles zu überblicken, ist ein großer paralleler Verwaltungsakt oder man setzt sich in bestimmten Zeitabständen hin und vergleicht grob alle Daten.
In der Praxis scheitern viele internationale Projekte ohne ein Übersetzungsmanagement an dieser Stelle.
Infos über geänderte und neue Informationen stehen quasi auf Knopfdruck zur Verfügung.
Erkennen internationalen Ergänzungen
Auch auf Seite der ausländischen Inhaltslieferanten kann es neue Inhalte geben, die sich lohnen, zurück in die Hauptsprache zu übersetzen. Hier muss ebenfalls kommuniziert, verwaltet oder verglichen werden.
Neue Inhalte in den Fremdsprachen sind mit Weblate ebenfalls einfach einsehbar.
Schnittstellen
Jedes weitere System ist auch nur wieder per manuellen Export integrierbar.
Weblate kann grundsätzlich auch an weitere externe Übersetzungssysteme wie SDL Trados per XML angeschlossen werden. Die Inhalte bleiben aber weiterhin direkt mit dem CMS gekoppelt und der Datenaustausch erfolgt über Weblate.
Wissensmanagement
Das Wissen über unternehmenseigene Übersetzungskonventionen verbleibt bei den Hauptübersetzern, die von Anfang dabei waren, und geht ohne sie verloren.
Weblate bietet ein praktisches Glossar, in dem alle Standards für Begriffe und Stil festgehalten werden können. So führt ein Ausfall oder Wechsel der bisherigen Übersetzer nicht zu einem Know-How-Verlust.
Nutzung alternativer Übersetzer
Einem weiteren Übersetzer können oft nur die fertigen Ergebnisse der letzten Übersetzungen übergeben werden. Die Kommunikation, mit der es zum Ergebnis kam, ist in privaten E-Mails verteilt.
Oft ist dies ein Grund, warum eine Erweiterung um mehr oder neue Übersetzer scheitert. Es geht nicht darum wer gerade Zeit hat, sondern wer es am besten kann.
Da der ganze Übersetzungsprozess und alle Inhalte und Kommentare jederzeit einsehbar sind, ist es auch möglich, z. B. bei Ressourcenengpässen weitere Übersetzer mitzuintegrieren.
Weitere Vorteile
Übersetzung weiterer Medien über eine Oberfläche
Web-to-Print
Print-Unterlagen
Fazit
Beide Methoden zu vergleichen, ist fast nicht mehr möglich. Eine lebendige Marke kommt um ein Übersetzungsmanagement nicht mehr herum. Deshalb bieten wir Ihnen auch
Weblate als Integration für Ihre Webseite an, damit Sie Ihren modernen Internationalisierungsprozess angehen können.